Die Schäferwagen aus der Manufaktur Bowo sind vielseitig einsetzbar – ob mit oder ohne Straßenzulassung, als Gartenhäuschen, Feriendomizil oder Sauna. CARAVANING stellt die sechs Modelle der Manufaktur kurz vor und erklärt, wo die historischen Wohnwagen noch zu haben sind.
Der Schäferwagen könnte eine der Urformen des Wohnwagens sein. So rustikal Campen im Schäferwagen klingt, so gemütlich kann es sein. Die Manufaktur Bowo hat diese Idee aufgenommen und einen ersten Schäferwagen 2006 auf- und ausgebaut. Er ist der klassischen Bauform des Schäferkarrens nachempfunden: einem kastenförmigen Aufbau aus Holz mit rundem Dach und durchgängigen Radkästen. Durch die langen Radkästen sind die Räder geschützt vor der Witterung, was besonders wichtig ist, wenn die traditionellen Holzspeichenräder verbaut werden.
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Schon das erste Bowo-Modell ist um einiges größer als sein historisches Vorbild. Zusätzlichen Innenraum gewinnt der Schäferwagen durch die beidseitig angebauten "Hundekisten" im Radkasten. Für den Hütehund gab es früher solche Kisten im Radkasten, in denen der Hund während der Fahrt geschützt liegen konnte. Bowo öffnet diesen Raum nach innen. Der zusätzliche Platz kann beispielsweise für einen Spülschrank mit viel Stauraum oder einen Holzofen genutzt werden.
Die Grundausstattung der Bowos beinhaltet je nach Modell nicht mehr als zwei seitliche Sitzbänke und zwei traditionelle Schiebefenster längs des Wagens. Die Manufaktur bietet jedoch viele Optionen, sich seinen Schäferwagen individuell ausbauen zu lassen. Vom Holzofen, über ein Bett-Sofa oder größere Fenster bis zum kompletten Sauna-Ausbau.
,Neben den klassisch geformten Schäferwagen baut Bowo den Zirkus-, den Landhaus-, den Forst- und den Reisewagen. Diese besitzen eine Kastenform ohne ausgesparte Radkästen und mit dem halbrunden Dach, das auch der Schäferwagen zu eigen hat. Der Aufbau aller original Bowo‑Wägen samt Grundrahmen, Fußbodenbelag und Wänden besteht immer aus Massivholz.
Alle sechs Modelle in der Kurzübersicht finden Sie hier:
Der Schäferwagen Classic 220 ist der kürzeste dieser Modellreihe bei Bowo. Er entspricht der klassischen Form ohne "Hundekisten" in den Radkästen und mit zwei Längsbänken im Inneren. Die etwas längeren Geschwister Classic 290 und 360 besitzen eine Radkastenerweiterung und somit mehr Innenraum für Zusatzausstattung.
Mit 4, 5 oder 6 Metern Länge ist der Zirkuswagen ein kleines Raumwunder, das sich perfekt als Rückzugsort im eigenen Garten, als Büro im Grünen oder als verträumtes Häuschen für Feriengäste eignet. Mit einer optionalen Straßenzulassung und einem entsprechend kräftigen Zugfahrzeug, könnte er auch als Wohnwagen gute Dienste leisten. Rundum gedämmt für kalte Tage ist dieses Modell bereits ab Manufaktur, der Ausbau eine Frage der eigenen Vorstellungen.
Der Landhauswagen ist das günstigere Geschwistermodell des Bowo-Zirkuswagens. Äußerlich ähnelt er dem Zirkuswagen sehr, ist jedoch nicht gedämmt und besitzt ein einfacheres 1‑achsiges Fahrgestell.
Fast identisch mit dem Zirkuswagen ist der Forstwagen. Er besitzt wie der Zwilling eine Rundumdämmung mit Schafwolle, jedoch eine etwas geringere Stehhöhe als der Zirkuswagen und serienmäßig ein hochwertiges, verzinktes Fahrgestell mit einer 80 km/h Zulassung und TÜV‑Abnahme.
Dieser Wagen eignet sich als kleiner Wohnwagen für ein bis zwei Personen. Er ist kleiner und leichter als der Forstwagen, besitzt aber ebenfalls ein Fahrgestell mit Straßenzulassung bis 80 km/h und TÜV-Abnahme.
Auf dem Aufbau des Schäferwagens basiert das "Serienmodell" des Saunawagens. Er ist für den Zweck als Schwitzkabine voll ausgestattet. Prinzipiell möglich ist eine Sauna genauso im Zirkuswagen von Bowo.
Der Schäferwagen – eine romantische Faszination. Ursprünglich als Unterkunft in der Wanderschäferei genutzt, kennt man ihn heute primär von Airbnb, wo nachgebaute Exemplare als kuschlige Ferienunterkünfte feil geboten werden. Die, früher noch sehr viel kleineren, Holzkarren waren den Umständen entsprechend nur spärlich ausgestattet. Auf circa drei Quadratmetern war kaum Platz für mehr als eine Pritsche, ein Schränkchen für Vorräte, einen Ofen und vielleicht einen kleinen Tisch mit einer Waschschüssel. Das reichte dem Schäfer auf Wanderschaft an fester Behausung und sollte ihm vor allem Schutz vor Kälte, Wind und Wetter bieten.
Wann genau die ersten Schäferwagen gebaut wurden, ist heute nicht mehr nachzuvollziehen. Man geht jedoch von einigen hundert Jahren aus, in denen Schäfer in solchen selbst gebauten Wagen herumreisten. Die heute noch populären Einachser mit den langen Radkästen wurden noch bis weit ins 20. Jahrhundert in Deutschland eingesetzt.
Mit der Zeit entwickelte sich der Schäferwagen dann von einem reinen Nutzfahrzeug zu einer romantischen und nostalgischen Unterkunft. Heute erlebt der Schäferwagen eine Renaissance als Symbol für einfaches und nachhaltiges Wohnen und zieht sowohl Naturliebhaber als auch moderne Urlaubs-Nomaden an.
,Aufgrund teils gesunkener Materialkosten bietet Bowo derzeit 8 % Nachlass auf den Gesamtpreis an. Die Lieferzeit für ihren Bowo beträgt aktuell laut Hersteller 6–8 Monate. Und: Neben individuellen Kundenaufträgen werden auch immer wieder Vorführwagen in liebevolle Hände abgegeben.
Bowo ist nicht die einzige Manufaktur für Schäferwagen in Deutschland. CARAVANING hat nachgeforscht und über eine kurze Google-Suche noch eine Reihe anderer Manufakturen und Schreinereien in Deutschland gefunden, die moderne Schäferwagen bauen. Wer sich also intensiver für die historische Wohnwagen-Bauart interessiert, ist damit gut beraten.
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