FORD-SUV AUF VW-ID.4-BASIS : DAS SIND DIE PREISE DES FORD EXPLORER

Der kommende Ford Explorer teilt sich die MEB-Technik mit dem VW ID.4 und soll im Stammwerk in Köln vom Band laufen. Ab sofort ist der neue Elektro-SUV bestellbar und auch die Preise sind veröffentlicht.

Der neue Ford Explorer kann ab sofort in zwei verschiedenen Motorvarianten bestellt werden. Die kleinste Motorisierung wird voraussichtlich erst ab Ende 2024 bestellbar sein. Zuletzt hatte Ford bekannt gegeben, dass sich der Produktionsstart des 4,46 Meter langen SUV um sechs Monate verzögert.

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Der Grund für die Verzögerung liegt in der Batterietechnik. Der Explorer soll ab 2024 mit einer neueren Version ausgerüstet werden, die sich an der kommenden europäischen Norm für Elektrofahrzeuge orientiert (UN Regulation 100.3/ ECE-R 100.3). Auch der VW ID.4 könnte im kommenden Jahr eine technische Überarbeitung erfahren, bei dem das Interieur verändert und der APP550-Motor aus dem ID.7 verbaut werden könnte.

Bald zwei Ford Explorer auf dem Markt

Die Namesgebung ist insofern interessant, als Ford aktuell bereits einen Explorer mit bis zu sieben Sitzen bei einer Länge von über fünf Meter im Programm hat, der in Deutschland als PHEV-Version ab 86.460 Euro erhältlich ist. Doch anders, als es Ford-Kunden von Fahrzeugen mit dem Namen Explorer gewohnt sind, bietet sich das neue, rein elektrisch angetriebene Fahrzeug nur für fünf Personen an.

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Der Explorer ist ein mittelgroßer, fünfsitziger Sport-Crossover, der auf der MEB-Plattform von Volkswagen aufbaut und über eine elektrische Reichweite von 500 Kilometern verfügen soll. Damit fokussiert sich Ford mit seinem ersten E-Auto auf MEB-Basis aufs attraktive Kompakt-SUV-Segment, in dem auch die meisten MEB-Modelle des VW-Konzerns (ID.4, ID.5, Skoda Enyaq iV) angesiedelt sind. Er löst nach 2023 zudem die Fiesta-Fertigung ab.

Exterieur

Elektroautotypisch verfügt der neue Ford Explorer über eine plane, geschlossenen Front inklusive breitem blauen Ford-Oval anstelle eines Kühlergrills. Zwischen den beiden auf Wunsch mit Matrix-LED-Funktion ausgestatteten Frontscheinwerfern ist zudem in schwarzen Buchstaben auf schwarzem Grund der Name Explorer hervorgehoben. Der U-förmige Unterfahrschutz soll zudem nicht nur rein optische Aufgaben erfüllen, sondern die aerodynamischen Eigenschaften verbessern, in dem er den Luftstrom an den Vorderrädern vorbeilenkt.

Die planen, sehr aufgeräumt wirkenden Flächen ohne zusätzliche Sicken oder Fugen wiederholen sich über die gesamte Fahrzeuglänge. Die A- und B-Säulen sind schwarz gehalten, eine in das Glas eingebettete Liniengrafik kennzeichnet die C-Säulen. Auf auffälligsten sind in der Seitenansicht die auf Wunsch verfügbaren Leichtmetallräder in den Formaten 19-, 20- oder 21-Zoll.

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Auffällig am Heck sind das sehr schmal wirkende Fenster und die vertikal angeordneten Rückleuchten mit "Light Blade"-Signatur. Analog zum Front-Design stellt ein schwarzes Design-Element inklusive Explorer-Schriftzug eine visuelle Verbindung zwischen den Rückleuchten her. Der U-förmige Unterfahrschutz im Heckbereich stellt eine optische Parallele zur Frontpartie dar. Auf Wunsch montiert Ford eine Anhängerkupplung, die dann je nach Motorvariante 1.200 beziehungsweise 1.400 Kilogramm schwere Anhänger ziehen kann.

Zur Wahl stehen die sechs Außenfarben Arctic Blue, Blue My Mind, Frozen White, Magnetic Grey, Agate Black und Lucid Red.

Abmessungen

Der neue Ford Explorer kommt ausschließlich als Fünfsitzer auf den Markt. In puncto maximalem Kofferraumvolumen müssen seine Besitzer gegenüber seinem Namensvetter ebenfalls Abstriche machen. Das Gepäckabteil mit auf Wunsch elektrisch bedienbarer Heckklappe fasst bei voller Bestuhlung 450 Liter. Durch das Umklappen der Rücksitze steigt das Stauvolumen auf rund 1.400 Liter. Ein verstellbarer Gepäckraumboden sorgt für ein gewisses Maß an Variabilität. Gleichzeitig entsteht unter ihm eine zusätzliche, nicht einsehbare Ablage. Nein, eine Wanne, wie beim Ford Puma inklusive Stöpsel ließ sich aufgrund der Fahrzeugplattform hier nicht realisieren. Ein Reifenreparatur-Set findet sich in dem Frunk genannten Stauraum unter der vorderen Haube. Für mehr ist dort jedoch nicht Platz.

Der neue Ford Explorer ist 4,46 Meter lang, 1,60 Meter hoch und ohne Seitenspiegel 1,87 Meter breit. Mit Seitenspiegeln misst der Explorer 2,06 Meter. Seinen Radstand von 2,77 Meter teilt er sich mit seinem MEB-Brudermodell VW ID.4. Dass sich der Explorer von Ford nur die MEB-Plattform mit dem ID.4 teilt, stimmt übrigens nicht ganz – auch wenn Ford das gern so stehen lassen würde. Wer genau hinschaut, dem wird im Innenraum ein kleines Bedienfeld für die Licht- und Scheibenheizungseinstellungen unten links im Cockpit auffallen, das er vielleicht schon einmal in einem Volkswagen ID.4 gesehen hat.

Interieur

Fahrer und Beifahrer sitzen im Ford Explorer auf Vordersitzen mit integrierten Kopfstützen, die auch groß gewachsenen Personen guten Seitenhalt und ausreichend Kopffreiheit bieten. Sie sind auf der Fahrerseite elektrisch 12-fach verstellbar und bei den Modellen in der Premium-Ausstattung vollständig mit Sensico bezogen. In der Basisausstattung wartet der Ford Explorer mit Sensico-Stoff-Sitzbezügen auf.

Beheizbare Vordersitze mit einer Massagefunktion für den Lendenwirbelbereich des Fahrers zählen in beiden Varianten zur Serienausstattung. In der Premium-Version kommt eine Ambiente-Beleuchtung hinzu. Ihre Lichtleisten sind in die vorderen Türen und die Mittelkonsole integriert. Insgesamt stehen zehn verschiedene Lichtharmonien zur Wahl. Für mehr Licht im Innenraum sorgt auf Wunsch ein Panoramadach, das sich von vorn bis über die Köpfe der Fondpassagiere zieht.

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Das zentrale Element im Interieur ist der verstellbare Touchscreen des Ford Sync Move-Systems mit einer Bildschirm-Diagonale von 14,6 Zoll (37,08 cm). Es lässt sich stufenlos um mehr als 30 Grad in der Neigung verstellen. Dank der individuell konfigurierbaren Bedienoberfläche kann der Fahrer zwischen den einzelnen Ansichten und Funktionen wechseln, um unter anderem die Navigation zu überprüfen, die Temperatureinstellung der Klimaanlage zu verändern oder um die Innenraum-Anmutung seinem persönlichen Geschmack anzupassen.

Der hochkant eingebaute Bildschirm verfügt über eine stufenlose Helligkeitsregelung. Die großen Touchscreen-Schieberegler auf dem konfigurierbaren Startbildschirm sollen zur einfachen Bedienbarkeit beitragen. Ein haptisches Trackpad erleichtert die ergonomische Steuerung von Funktionen wie der Lautstärke des Audiosystems oder der Einparkhilfe.

Besonders pfiffig: Der Bildschirm lässt sich von Hand in der Höhe verschieben – in der niedrigsten Stellung dient er als abschließbarer Deckel für den Private Locker genannten Stauraum, da er nicht mehr nach oben geschoben werden kann, wenn das Fahrzeug ausgeschaltet ist. Für das Aufladen mobiler Geräte hält der Private Locker zwei USB-C-Anschlüsse bereit. Zwei weitere dieser Schnittstellen stehen im Bereich der Rücksitze zur Verfügung. Hinzu kommt: In einem nach vorn gewinkelten Fach unterhalb des Bildschirms findet sich ab Werk eine induktive Ladestation. Smartphones lassen sich per Android Auto und Apple CarPlay mit dem Fahrzeug verbinden.

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Ferner bietet der Explorer unterhalb der Armlehne, wo bei konventionellen Antrieben die Schaltbox des Getriebes sitzt, in der Mittelkonsole ein 17 Liter fassendes Fach. Dieser Stauraum kann einen Laptop oder drei 1,5-Liter- und eine 1,0-Liter-Flasche nebeneinander aufnehmen. Die abnehmbaren Getränkehalter lassen sich auf Wunsch in der Mittelkonsole nach unten verschieben. Der Raumteiler dient im Winter zudem als Eiskratzer.

Aus dem Blickwinkel des Fahrers dominieren visuell die an eine Soundbar erinnernde Lautsprecherblende und der 5,3-Zoll-Digital-Instrumentenbildschirm. Letzterer gibt Informationen zu Fahrdaten, Ladezustand der Batterie und Status der Fahrer-Assistenzsysteme preis. Ein Head-up-Display steht nicht zur Wahl.

Dafür feiern neue Assistenzsysteme von Ford im neuen Explorer ihre Premiere. Die technische Basis liefern zwölf Ultraschall-Sensoren, fünf Kameras und drei Radargeräte, die gemeinsam eine 360-Grad-Rundumüberwachung des Fahrzeugs übernehmen. Sensoren im Lenkrad analysieren zudem die Reaktionen des Fahrers.

Der neue Explorer ist das erste Modell von Ford in Europa mit einer Spurhalte-Technologie, die Spurwechsel automatisch übernehmen kann. Dieses Assisted Lane Change genannte System nutzt Radar und Kameras, um nebenstehende oder sich nähernde Verkehrsteilnehmer im toten Sichtwinkel des Fahrers zu erfassen. Die neue Clear Exit Assist-Technologie des Explorer soll Unfälle zum Beispiel mit Radfahrern durch das unvorsichtige Öffnen einer Fahrzeugtür verhindern können. Beim stehenden Fahrzeug erkennt das System dank Radarsensoren in den Karosserie-Ecken im Heck, ob sich andere Verkehrsteilnehmer von hinten nähern. Der Clear Exit Assist greift auf dieselben Radarsensoren zu wie Cross Traffic Alert mit Active Braking, das beim rückwärts Herausfahren aus einer Parklücke oder aus einer Einfahrt vor möglichen Kollisionen mit querenden Fahrzeugen warnt. Der Rückfahr-Bremsassistent wiederum erkennt Objekte, die sich direkt hinter dem Fahrzeug befinden, mithilfe einer nach hinten gerichteten Kamera. Beim Zurücksetzen in geringer Geschwindigkeit leitet er einen Bremsvorgang ein, um Beschädigungen zu vermeiden.

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Der Pre-Collision-Assist deckt gleich mehrere Funktionen ab, die Unfälle mit anderen Fahrzeugen und schwächeren Verkehrsteilnehmern vermeiden oder deren Folgen zumindest mindern können. Die nach vorn gerichtete Kamera und das Radar erkennen potenzielle Kollisionen, warnen akustisch und optisch und initiieren automatisch einen Bremsvorgang, um Unfälle zu verhindern. Der Einpark-Assistent 2.0 ermöglicht per Tastendruck auf dem Touchscreen das vollautomatische Einfädeln in Parkbuchten, die parallel oder quer zur Straße liegen. Das Gleiche gilt für das Ausparken aus parallelen Parklücken.

Antrieb

Antriebsseitig stehen drei Leistungsstufen zur Wahl. Dabei sind die Varianten mit 125 kW (170 PS) und 210 kW (286 PS) reine Hecktriebler. Das Topmodell bringt seine 250 kW (340 PS) über beide Achsen auf die Straße. Die flüssigkeitsgekühlte Batterie sitzt tief und zentral im Fahrzeugboden. Sie liefert die Leistung für einen permanent erregten Synchronmotor an der Hinterachse. Bei der Topversion mit Allradantrieb kommt ein separater Asynchronmotor hinzu, der das Drehmoment bedarfsgerecht direkt an die Vorderräder liefert.

Neben den drei Leistungsvarianten kann der Fahrer die Fahrmodi Normal, Sport, Eco und Individual auswählen. Beim Allradmodell kommt noch der Fahrmodus Traction hinzu. Die Fahrmodi wirken sich auf das Pedalgefühl, den Lenkwiderstand und die Regelintensität der elektronischen Stabilitätskontrolle (ESC) aus.

Laden

Besitzer des neuen Explorer profitieren von dem Blue Oval Charge Network von Ford. Es garantiert den Zugang zu über 400.000 Ladepunkten in ganz Europa – bis 2024 soll die Zahl der Stationen auf 500.000 steigen. Aktuell gehören dazu auch über 400 HPC-Schnell-Ladestationen (HPC = High Power Charging) des Inonity-Konsortiums.

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Über den CCS-kompatiblen Anschluss lädt der vollelektrische Explorer mit dem mitgelieferten Kabel auch an Typ-2-Ladestationen mit Wechselstrom. Eine Wallbox mit 11 kW beschleunigt das Aufladen zu Hause. Ebenso kann der Explorer Strom an einem haushaltsüblichen 230-Volt-Stromanschluss tanken.

Preise und Ausstattung

Der neue Ford Explorer ist ab sofort bestellbar. Das gilt jedoch nicht für alle Antriebsvarianten. So ist etwa der Explorer mit Standard-Range-Elektromotor mit 52 kWh und 170 PS für beide Ausstattungen erst ab Ende 2024 erhältlich. Wenn er dann zu haben ist, kostet der Explorer mit Standardausstattung und 52 kWh 42.500 Euro. Für die Premium-Version muss der Käufer 700 Euro drauflegen.

Der Ford Explorer mit Extended-Range-E-Motor mit 77 kWh und 286 PS soll in der Standardausstattung 49.500 Euro und als Premium 53.200 Euro. Mit einem Dual-Extended-Range-Elektromotor mit 79 kWh und 340 PS kostet der Standard-Explorer 53.500 Euro und für die Premium-Version kommen weitere 3.700 Euro obendrauf. Die Leasingrate beginnt bei 399 Euro im Monat.

Ford in Deutschland

Der neue Ford Explorer reiht sich ein in eine Produktpalette von neun vollelektrischen Pkw- und Nutzfahrzeugmodellen, die Ford bis 2024 in Europa auf den Markt bringt oder bereits gebracht hat. Dazu gehören der Mustang Mach-E, der E-Transit, der E-Tourneo Custom und der E-Transit Custom sowie vollelektrische Varianten von Puma, Tourneo Courier und Transit Courier.

Bis Ende Juni 2023 hatte Ford in Köln noch den Fiesta gebaut. Dann startete der erste Elektro-Ford aus dem zum "Electrification Center" aufgewerteten Stammwerk. Insgesamt zwei Milliarden Dollar (umgerechnet 1,83 Milliarden Euro) will Ford dafür in Köln investieren, ergänzend zu den ursprünglichen Plänen soll in Köln noch eine Anlage zur Montage von Fahrzeugbatterien entstehen, die 2024 mit der Produktion starten wird.

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Ab Mitte 2024 soll in dem Kölner Werk neben dem neuen Explorer ein zweites vollelektrisches Modell entstehen. Ford peilt für den Produktionsstandort in der Domstadt dann eine Fertigungskapazität von 200.000 Fahrzeugen pro Jahr an.

Damit folgt der US-Autoriese dem jüngsten Strategie-Schwenk, in dem das traditionelle Verbrenner- vom zukunftsträchtigen Elektro-Geschäft getrennt wird. "Der Wettlauf zur Elektrifizierung Europas ist in vollem Gange, und das Ford Cologne Electrification Center wird unsere künftigen Elektrofahrzeuge für Kunden in ganz Europa entwickeln und fertigen", erklärte Stuart Rowley, Präsident von Ford Europa bei der Vorstellung der Pläne. "Mit dieser Investition bekennt Ford sich zu seinem europäischen Standort für Personenkraftwagen hier in Deutschland und unterstreicht sein Bestreben, die elektrische Zukunft zu gestalten."

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