INDIAN COLT UND THUNDERSTROKE V2 NEU 2025: INDIAN BAUT WIEDER GRößER ALS HARLEY-DAVIDSON

Indian läutet die nächste Runde im Schwergewicht der Hubraumklasse ein. Von 1.890 Kubik wächst der bekannte Thunderstroke V2 auf knapp 2 Liter Hubraum.

Da stand die V2-Welt kurz still: 2013 präsentierte Indian den neuen Thunderstroke 111. Der neue luftgekühlte V2 hatte mit 1.810 Kubik einen Vorsprung von 8 wichtigen Kubikzentimeter auf den damals größten Harley-Twin ab Werk, den Twin Cam 110. Harley-Davidson erhöhte 2018 auf 114 ci (1.868 cm³) und 2019 auf 117 ci (1.923 cm³). 2020 vergrößerte Indian auf die aktuellen 116 ci, also 1.890 Kubikzentimeter. Weiterhin mit 2 Ventilen pro Brennraum und nur gekühlt von Luft, während Harley-Davidson auf 4V-Technik und teilweise Wasserkühlung der Zylinderköpfe setzte. 2023 schlug Harley-Davidson dann zu: 121 ci oder 1.977 Kubik ab Werk. Indian unter Zugzwang.

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2 Liter Hubraum und variable Ventilsteuerung

Im Frühjahr 2024 tauchte in US-Dokumenten zuerst der größere Motor der Challenger auf, kurz darauf offenbarte Indian die Riposte zum 121er-Harley-Twin: Der Thunderstroke-Motor bekommt 122 ci Hubraum, also knapp 2.000 Kubik. Und nicht nur das. In den Unterlagen bei den Zulassungsbehörden stehen 2 Versionen dieses Antriebs. Einmal als 122-ci-Motor für die "Mustang"-Modelle, die Indian-interne Bezeichnung für die Chief-Familie. Zum Zweiten als 122-ci-Motor mit dem Kürzel HW.

Neuer Indian-V2 mit Wasserkühlung

Und das HW könnte für "Head Watercooled" stehen. Weit hergeholt auf den ersten Blick, allerdings veröffentlichte das Europäische Patentamt im März 2024 eine Patentanmeldung von Indian, in der ein Wasserkühler, nebst Lüfter und Ausgleichsbehälter in einen Rohrrahmen montiert wird. Zur Erinnerung: Der aktuelle Powerplus-Motor der Challenger mit Wasserkühlung ist mittragend in ein Alu-Chassis integriert. Derart könnte Indian die partielle Wasserkühlung für den Thunderstroke charmant umsetzen. Erfahrung hat Indian damit durch die neue Scout-Reihe, deren Kühler fast identisch in den Rahmen integriert wurde.

Rund 2.000 Kubik bei Indian

Mit 122 ci kratzt der neue Thunderstroke-Motor von Indian je nach Verhältnis von Bohrung und Hub an den 2.000 Kubik. MOTORRAD erwartet, dass Indian die Bohrung vergrößert und den Hub bei 113 Millimeter behält, da es einfacher ist, die Zylinder und Köpfe zu ändern als Kurbelwelle nebst Gehäuse. Der aktuelle 116er-Motor hat eine Bohrung von 103,2 Millimetern und müsste auf 106,1 Millimeter zulegen, um 122 cubic inch oder umgerechnet 1.999 Kubik zu erreichen – wenn der Hub bei 113 Millimetern bleibt.

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Indian-V2 mit variabler Ventilsteuerung

Neben der wohl unumgänglichen partiellen Wasserkühlung des Thunderstroke 122 könnte Indian ein weiteres, schon älteres Patent für den großen V2 in Serie bringen. Bereits 2019 wurde das Entwickeln einer variablen Ventilsteuerung bei Indian bekannt und am Beispiel des Thunderstroke-V2 mit seinen 3 Nockenwellen gezeigt. Dabei würden die Steuerzeiten geändert, um je nach Drehzahl oder Last das Füllen der Zylinder mit Gemisch zu beeinflussen. Den gleichen Schritt ging Harley-Davidson 2023 beim 121er-VVT-Motor mit 1.977 Kubik. Und ja: Eine variable Ventilsteuerung bei einem Zweiventiler könnte das Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen weiter steigern, wenn die Einlassnocke später öffnet. Und sie ist technisch einfacher umzusetzen, als die Zylinderköpfe von 2V auf 4V umzustellen.

Schon 2025 Indian mit 2 Liter Hubraum?

Die ersten Hinweise auf den neuen, großen Thunderstroke V2 von Indian mit circa 2.000 Kubik waren im Frühjahr 2024 zu finden. Kurz nach der Vorstellung der 5 neuen Scout-Modelle, ebenfalls mit mehr Hubraum, und dem Wissen um einen größeren Motor für die Roadmaster Powerplus. Und da es sich am Ende beim 122er-Motor um den bekannten Aufbau mit mehr Hubraum und einer partiellen Wasserkühlung der Zylinderköpfe handelt, könnte der Motor schon mit dem Modelljahr 2025 in die Showrooms rollen.

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Neue Indian Colt als Performance-Bagger?

Zeitgleich mit dem neuen Hubraum von knapp 2.000 Kubik im Thunderstroke V2 wurde eine neue Baureihe von Indian bekannt: Colt. Angesiedelt in der Mustang-Baureihe der Chief-Familie könnte sie die Lücke zwischen dem Cruiser Sport Chief, also Cruiser mit Halbschale, und der Chieftain als Bagger schließen. Als Performance-Bagger im Clubstyle könnte eine neue Indian Colt für Aufsehen sorgen.

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2024-04-17T07:08:56Z dg43tfdfdgfd