TRIUMPH ROCKET 3 STORM R UND GT ERSTER FAHRTEST: SO FäHRT DER 3 ZYLINDER MIT 225 NM UND 182 PS

Triumph präsentiert die neue Rocket 3. Die Storm-Modelle der Rocket 3 R und GT haben mehr Power. MOTORRAD fuhr die 182 PS und 225 Nm aus 2.458 Kubik.

Mit dem limitierten Sondermodell Rocket 3 TFC zeigte Triumph bereits 2019, was der große Triple mit 2.458 Kubikzentimeter Hubraum leisten kann. Durch Titanventile in den Einlasskanälen dreht der Dreizylinder im Sondermodell 1.000/min höher und leistet bei 7.000 Touren 133,9 Kilowatt oder 182 PS. Das Drehmoment liegt bei 225 Nm statt bei 221, bei moderaten 4.000/min. Die TFC war limitiert und teuer, und bisher mussten Rocket-Fahrer mit 167 PS auskommen. Doch die Zeit des "schmalen Gürtels" ist vorbei, denn die neuen Triumph Rocket 3 Storm R und GT kommen mit der Leistung der TFC.

,

Erstkontakt mit der neuen Triumph Rocket Storm

Handlichkeit zählt nicht zu den Stärken der Triumph-Raketen. War bisher schon so, wird 2024 nicht anders. Dafür brilliert im Ortsschild-geregelten Bereich der Motor. Ab 1000 Umdrehungen hängt er selbst im dynamischsten Sport-Mode so lässig und geschmeidig am Gas, dass selbst Fahranfänger damit locker zurechtkämen. Und wenn die rechte Hand nur ein wenig zuckt, geht’s mit der Macht der 2.458 Kubik nachdrücklich voran.

Nicht wendig, dafür schräg

An diesem Wesen der neuen Rocket Storm-Modelle ändert sich nur wenig, wenn die Häuser-Ansammlungen weichen, Kurven bis zum Abwinken locken. Ja, die Rockets können schräg und flott – und zwar richtig gut. Wie in der City verlangen GT und R gerade in Wechselkurven klare Ansagen vom Steuermann hinter den breiten Lenkern. Bei eindeutigen Befehlen klappen sie bis auf die Rasten ab, die für diese Fahrzeugklasse erstaunlich spät über den Boden schleifen und fliegen satt liegend durch jede Biegung. Was mit an ihrem guten Fahrwerk liegt. 120 Millimeter Federweg vorn und 107 hinten, dazu das volle Einstellprogramm mit Vorspannung und Dämpfung, das alles taugt bestens für schwergewichtigen Landstraßenspaß. Hart oder zart – komfortabel und rückenschonend Unebenheiten ausbügeln oder mit viel Rückmeldung und Stabilität durch Haarnadeln und weite Bögen huschen – mit beiden Aspekten punktet das Rocket-Fahrwerk je nach gewähltem Dämpfungs-Setup.

Wie man eine Rakete bremst

Und wer gerne auf der letzten Rille stoppt, bekommt mit den Rockets dafür das passende Gerät. Die Kombination aus Brembos Stylema-Zangen, großen Scheiben vorn und hinten sowie Kurven-ABS und dem tiefen Schwerpunkt machen die großen Cruiser zu Anhalte-Champs. Aber das war schon bei den Vorgängern so.

Motor: Zentrum der Rocket-Herrlichkeit

Bleibt noch der Motor, das Zentrum der Herrlichkeit der Triumph Rocket Storm R und GT. Der dreht per angepasstem Mapping höher. Vorher war bei 6.800/min Schluss, jetzt liefert er 182 PS bei 7.000 Umdrehungen. Ein Unterschied, der kaum ins Gewicht fällt, weil sich das Rocket-Leben fast immer zwischen 1.000 und 4.000 Touren abspielt, wo bis zu 225 Nm herrschen. Aber wer wird sich schon über eine Extra-Kelle Power ober raus beschweren?

Erstes Fazit zur neuen Rocket Storm R und GT

Die Rocket R und GT mit Beinamen Storm spielen weiterhin das Hohelied des Hubraums, pfeifen auf Downsizing, Vernunft und Ressourcen-Schonung und manifestieren damit ein Fahrererlebnis, das aktuell nur noch selten vorkommt. Und ziemlich geil ist.

,

Homologationsunterlagen im Februar entdeckt

Durch Homologationsunterlagen der Schweizer Behörden wurde die neue Triumph Rocket 3 Storm in den Varianten R und GT bereits Anfang Februar 2024 bekannt. Die Daten verrieten: Am Chassis ändert Triumph nichts, der unveränderte Radstand von 1.677 Millimeter ließ keinen anderen Schluss zu. Sicher war seither auch: Der Motor leistet die TFC-Performance von 133,9 kW (182 PS) bei 7.000 Touren und drückt 225 Nm bei 4.000 Touren. Die im Vergleich zur 167-PS-Vorgängerin um 1.000 Umdrehungen erhöhte Nenndrehzahl rührt allerdings nicht von den leichten Titanventilen her, sondern wird ausschließlich über das Mapping erreicht: Die Drosselklappen bleiben einfach länger auf. Übrigens: Kenner erinnern sich an die Triumph Thunderbird, die mit dem Zusatz "Storm" knapp 100 Kubik mehr Hubraum bekam sowie 11 PS und gut 20 Nm mehr. Interessant: Triumph listet ein Standgeräusch von 93 db(a) bei 1.853/min, in der Datenbank von MOTORRAD steht ein 2023er-Modell noch mit 99 db(A) bei 3.000/min.

Triumph Rocket 3 Storm R und GT ein Kilo leichter

Das Mehr an Leistung steht bei den neuen Triumph Rocket 3 Storm R und GT einem jeweils verringerten Gewichten gegenüber. Dank neuer Felgen aus Alu im 10-Speichen-Design wird die R mit 217 um ein Kilo leichter. Dito die GT, die 320 Kilo fahrfertig wiegt. Zuladen dürfen beide weiterhin, bis 525 Kilo Gesamtmasse erreicht sind, also je Modell knapp über 200 Kilo. Die Räder messen weiterhin im Durchmesser vorn 17 Zoll (43,18 cm) und hinten 16 Zoll (40,64 cm). Die Reifendimensionen: 150/80 R17 vorn und 240/50 R16 hinten.

Rocket 3 Storm als neue Baureihe

Die neuen Triumph Rocket 3 Storm R und GT ersetzen die bekannten Modelle und unterscheiden sich auf den ersten Blick kaum. Im Detail dafür deutlich. Sichtbare Unterschiede gibt es etwa am Lenker: Der in der GT reicht deutlich weiter in Richtung Fahrer (um 125 mm) und sorgt so für eine aufrechtere Sitzposition. Passend dazu senkt Triumph die Sitzhöhe der GT um 23 auf 750 Millimeter ab. So kommen die Füße wohl besser an die vorverlegten und einstellbaren Fußrasten heran. Ebenso sorgt Triumph für mehr Beifahrer-Komfort an der GT, und zwar mit einer einstellbaren Rückenlehne. Kleiner und feiner Unterschied: Die GT liefert Triumph ab Werk mit Griffheizung.

,

Was kosten die neue Rocket 3 Storm?

Triumph bietet die R und GT der neuen Rocket 3 Storm in je 3 Farben an, die sich in der Machart unterscheiden. Allen gemein ist der komplett schwarze Motor, Antrieb und Auspuff. Die Triumph Rocket 3 Storm R ist in den Farben Carnival Red mit Sapphire Black, Satin Pacific Blue mit Matt Sapphire Black und in Sapphire Black zu haben. Die Preise starten in Deutschland bei 25.895 Euro (29.995 Euro in AT).

Die Triumph Rocket 3 Storm GT ist in den gleichen Farben lackiert, mit unterschiedlicher Aufteilung. Ihr Preis in Deutschland setzt bei 26.695 an. In Österreich kostet die GT 30.995 Euro. Zum Vergleich: Die aktuellen Triumph Rocket 3 als R und GT mit 167 PS und 221 Nm kosteten 2024 in Deutschland ab 24.645 und 25.445 Euro

,

2024-04-29T10:28:42Z dg43tfdfdgfd